Eine Aussage, mit der GUE Taucher häufig konfrontiert werden, betrifft die nicht mehr vorhandene individuelle Tauchausrüstung. Die Vorgabe einer standardisierten Ausrüstung schränke die eigene Freiheit ein. Ziel der genutzten Ausrüstung ist es allerdings, möglichst stromlinienförmig zu sein und es uns dadurch zu ermöglichen, uns mit möglichst wenig Kraftaufwand (sprich: Gasverbrauch) fortzubewegen. Deswegen folgt die GUE Konfiguration einem minimalistischen Ansatz, der tatsächlich nur die benötigten Gegenstände beinhaltet und Gegenstände weglässt, die keinen Mehrwert bieten. Schon durch den Umstieg von einem ADV Jacket auf ein Wingsystem muss weniger zusätzliches Blei mitgenommen werden, weil das Material an sich weniger Auftrieb erzeugt. Klar, wir spüren unter Wasser zwar nicht mehr die Gewichtskraft, aber trotzdem müssen wir die Gesamtmasse vorwärts bewegen... Also bedeutet weniger Blei auch gleichzeitig weniger Anstrengung bei der Fortbewegung. Und wenn uns diese Ausrüstung noch gleichzeitig darin unterstützt, eine gute Wasserlage mit möglichst wenig Wasserwiderstand einzunehmen, umso besser! Aufgrund des ganzheitlichen Ansatzes macht es natürlich nur Sinn, die gesamte Ausrüstung zu nutzen und nicht nur Puzzleteile daraus zu entnehmen. Zum Beispiel werden die fehlenden Taschen eines ADV Jackets dann durch besser erreichbare Beintaschen des Trockentauchanzuges ersetzt. Jedes Einzelteil der Ausrüstung ist gut durchdacht und basiert auf tausenden fortgeschrittenen Tauchgängen Erfahrung. Wenn Du anfängst, die Gründe wirklich zu hinterfragen, wirst Du bald feststellen, dass Du tatsächlich nichts anderes mehr benötigst. 
Und ja: sollten alle Tauchgänge dieser Welt auf den ersten 20m Wassertiefe erfolgen, gäbe es nicht den Bedarf der teureren Ausrüstung, die auch den Ansprüchen des technischen Tauchers genügt. In dem Fall würden wahrscheinlich alle Tauchgänge noch mit ADV Jackets durchgeführt werden. Auch wenn Du heute noch nicht weißt, wo Du in wenigen Jahren taucherisch stehen wirst: Bei GUE musst Du für fortgeschrittene Tauchgänge jedenfalls nichts mehr an Deiner Standardausrüstung ändern und die nötigsten Handgriffe sitzen bereits.  Mit all den vollumfänglichen Vorteilen, die diese Ausrüstung mit sich bringt - bereits vom ersten Tauchgang an.
Warum also Umwege gehen?
Du hast davon gehört, dass die standardisierten Abläufe und Reaktionen militärisch in jeden Taucher eingehämmert werden und die Standards das Denken jedes Einzelnen verbietet? Leider ist das nur Mundpropaganda von Leuten, die sich nicht ernsthaft mit der Thematik auseinander gesetzt haben und auch nicht mit GUE Tauchern darüber gesprochen haben. Ja, es gibt vorgegebene Bewegungsabläufe. Diese kommen aber aus der Praxis und haben sich mittlerweile als die effizienteste Art erwiesen, mit einer Problemstellung umzugehen. Jeder GUE Taucher setzt sich intensiv damit auseinander und kommt nach dem "Selbst-Denken-Prozess" am Ende eines Kurses meist zu dem Schluss, dass dies tatsächlich der beste Weg ist, mit Ruhe und Gelassenheit auf eine Abweichung des Normalfalles zu reagieren. Wir wollen ja nicht erst im Falle eines Zwischenfalles darüber nachdenken müssen, was die richtige Reaktion darauf ist. Deswegen bauen wir von Anfang an ein Muskelgedächtnis auf, damit wir möglichst automatisiert reagieren und keine wertvollen Sekunden verlieren. Und dennoch, diese Abläufe trainieren wir mit Spaß in jedem Kurs - mit militärischen Drill hat das Nichts zu tun.  Nur mit Liebe zum Detail ;-) Kritische Fragen sind erwünscht, überzeug Dich selbst!

Nur weil der Präsident von GUE auch der Gründer von Halcyon ist, gibt es keine Verpflichtungen oder festgeschriebene Marken, die als GUE Taucher zu nutzen sind. Es geht weniger um die Marke, als vielmehr um bestimmte Merkmale jedes Gegenstandes, die es für eine effiziente, beständige und verlässliche Nutzung benötigt. In den 2000er Jahren hat es noch keine Hersteller gegeben, die die Anforderungen von anspruchsvollen Höhlentauchern erfüllen konnten, weswegen sich Halcyon explizit auf diesen Tauchbedarf hat einrichten können. Mittlerweile gibt es viele Alternativen, mit denen ebenfalls gut getaucht werden kann. Welche Anforderungen Deine Ausrüstung für einen GUE Kurs erfüllen sollte, erfährst Du am besten im persönlichen Gespräch mit einem GUE Instruktor
Warum schließt sich das gegenseitig aus? Nein, wir hängen nicht nur an Plattformen und üben, aber zu gegebener Zeit bedarf es auch der Erinnerung des bereits Gelernten. Ein Tauchlehrer von mir sagte mal treffend: "Wir wollen keine Valve-Driller ausbilden, sondern Taucher". Wir üben zwar häufig für besonders anspruchsvolle Tauchgänge, die dann mit umso mehr Spaß erfolgen können. Aber wenn man sich mit dem eigenen Verbesserungspotential beschäftigt, kann ein besonderes Wohlfühllevel erreicht werden, welches auch bei jedem entspannten Feierabendtauchgang zu einem höheren Spaßlevel führt. Das Lernen hört mit dem Abschluss eines Kurses nicht auf, hat es mit der Fahrschule im Straßenverkehr schließlich auch nicht, oder? Dazu bedarf es einer bestimmten Einstellung, korrekt, aber sie hält uns definitiv nicht davon ab, Spaß zu haben. Lerne unsere Philosophie kennen und bilde Dir Deine eigene Meinung!